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Fraglos keine Antworten

Ein Fahrrad lehnt an einem alten Baumstamm

Längst habe ich keine Fragen mehr für die vielen Antworten, die ich Tag für Tag lese, höre und sehe. Im Netz weiß jeder alles. Alle wissen nichts. Und wer nichts weiß, schreit einfach (noch) lauter. Was waren das Zeiten, in denen das Internet noch Wissen generierte. Heute stinkt es bisweilen wie ein modriges Wasserbecken, in dem sich jede noch so unsagbare Meinung und eklige Absonderungen aller Art tümmeln.

Mein Rad. Meine Fluchten. Ruhe, in der Fragen offen bleiben dürfen. Auf meinen kleinen Touren durch den Kraichgau , durch sanfte Hügellandschaften und kleine Dörfer, wirkt der weite Himmel dabei Wunder.

Der Himmel über dem Eichelberg bei Bruchsal

Hier wird es mir schnell leicht ums Herz. Mit jedem Kilometer wächst der Abstand zu dem was ansonsten „ach so wichtig erscheint“: Auf dem Rad, auf Wegen, die durch weite Felder und lichte Wälder mäandern, gilt nur der Moment. Manchmal lasse ich mich – ein grobes Ziel vor Augen – einfach treiben und genieße dabei die Tatsache auch auf unbekannten Wegen unterwegs zu sein.

Der Judenfriedhof bei Obergrombach
Regen zieht auf – bei Bauerbach
Blick von Büchig

Wenn ich dann – „mitten im wunderbaren Nirgendwo im Land der 1000 Hügel“ – auf einer Bank sitze und meinen eigenen Gedanken beim Wandern zuhöre, dann wünsche ich mir das Erleben genau dieses Momentes für alle rast- und gedankenlosen Online-Junkies und konsumgeilen Selbstvermarkter.

Und einen Moment lange träume ich davon, wie sie wäre, diese Welt, wenn…

Aber lassen wir das: .. „Too much confusion. I can`t get no relief“

EIn Fahrrad vor einer barocken Tür
Die Tür zum Finanzamt in Bruchsal

Wen es interessiert, wo man so wunderbar selbstvergessen unterwegs sein kann: Hier drehe meine Runden.

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5 Kommentare

  1. Lieber Werner,
    ach wie schön sind sie, deine Fluchten.
    Ich kann sie verstehen und ich bin auch am liebsten – ohne die laute Welt da draußen unterwegs.
    Übrigens sehr schöne Gegend bei dir.

    Beim Unterwegs sein spüre ich das richtige Leben, denn das ist viel besser als dieser Bildschirm.
    Herzliche Grüße
    Jürgen

  2. Lieber Werner,

    damit hast du leider Recht. Viele Seiten im Netz sind zu einem Ort des Grauens verkommen. Ist das nicht typisch für „die Menschheit“? Neigt sie nicht dazu, aus Egoismus alles Gute und Schöne über kurz oder lang zu zerstören? Dennoch gibt es das Gute im Internet zuhauf, man muss es allerdings manchmal suchen.
    Draußen ist die Welt in unserem Mikrokosmos schöner und friedlicher. In der Natur spüren wir das wahre Leben, so wir unsere Sinne dafür öffnen.

    Dein Bike ist ein schönes Motiv und mit der Ausstattung sieht es sehr edel aus.

    Liebe Grüße aus dem echten Norden

    Conny

    1. Liebe Conny,

      natürlich gibt es Gott sei Dank auch das Gute. Von dem erzählen wir viel zu wenig. Vielleicht sollte ich mich damit beschäftigen? Also mich auf das Gute zu fokussieren? Ich stelle ja (leider) selbst fest, dass ich oft viel zu sehr am „Negativen“ hänge….
      Meine Touren durch den Kraichgau sind da unter Umständen ein guter Anfang

      Ganz liebe Grüße in den echten Norden!
      Werner

  3. Lieber Werner,

    das mit dem Grauen und dem Guten, ich kanns bestens nachvollziehen. Deine Fotos und Gedanken sind ja quasi schon der Gegenpol. Und doch, sind die negativen Umstände die schwarzen Löcher, in denen unsere Energie verschwindet. Ich bin mittlerweile ganz gut darin geworden, nicht den schlechten Dingen die Guten gegenüberzustellen, sondern mich von ihnen fern zu halten. Aufs Internet bezogen: Es gibt wahrscheinlich mittlerweile millionenfach Webseiten, Blogs, etc… Die Guten sind´s wert, ihren Spirit weiter zu tragen, Es steht für die Leute dahinter, und das schätze ich sehr. Lass´uns einfach dranbleiben… ;-))

    Herzlichst grüßend aus dem Süden Westfalens,

    Dirk

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