Warteräume zum Glück

In einer anderen Zeit, in einer anderen Welt habe ich Haltestellen fotografiert: Also Orte, an Öffis gemeinhin halten, oder besser: Menschen auf Busse und Züge (oder was-auch-immer) warten. Leere Orte, oft geschmack- und ebenso oft fantasielos in die Welt gestellt. Manche Haltestellen an Absurdität kaum zu überbieten. Doch ist ihnen allen gemein die Funktionen: Halten und Warten.
Ich habe diese Serie damals „Warteräume zum Glück“ genannt: Ist das nicht eine schöne Vorstellung, dass diese trost- und seelenlosen Orte Menschen aufnehmen, die auf ihren Aufbruch ins Glück – und sei es nur für einen Besuch, einen Einkauf, eine Begegnung – warten?
Ich will diese Serie wieder aufnehmen. Nun aber ein klein wenig anders: Mit mir als Wartenden.

Es ist an der Zeit, wieder über das Warten nachzudenken. Das Warten auf … (diese Leerstelle darf jeder für sich selbst füllen). Die Sehnsucht nach so vielem ist groß. Die Hoffnung auf so vieles gerade so klein. Und doch: Im Warten liegt soviel Hoffnung und ohne Hoffnung ist alles nichts.
Ich werde hier und da auf diesem Blog auf meine Warteräume zurückkommen. Am Ende aber steht für mich eine Sammlung aller Fotos in einem Buch an. Es wird also länger dauern… Das Warten beginnt.
Lieber Werner,
der Anfang der Serie ist schon mal vielversprechend…
Und wenn du mal des Weges hier im bayerischen Schwaben bist, dann melde dich doch bei mir als Fotomodell.
Ich mag die Bilder und bin gespannt auf die Fortsetzung…
Hallo Bruder, wirklich gut!
Lieber Werner,
deine Warteräume zum Glück habe ich geliebt und bei jedem dörflichen Wartehäuschen denke ich daran. Diese neue Serie klingt ein bisschen geheimnisvoll. Was macht es mit einem, wenn man sich selbst inszeniert? Ist es eine Auseinandersetzung mit der eigenen Verortung? Warum wird diese Kulisse gewählt? Das ist doch ein Unterschied zu den Warteräumen, die nur ein Objekt zeigten, hier zeigst du auch dich. Selbstportraits sind doch immer eine Auseinandersetzung mit sich selbst oder?
Beide Bilder finde ich spannend durch die Spiegelungen, die mehr von deiner Umgebung zeigen, als der eigentliche Bildausschnitt. Besonders fällt mir das auf dem Zweiten auf. Eine Häuserzeile mit zwei völlig unterschiedlichen Fassaden. Rechts in den Fenstern „gut bürgerlicher Mief“, links offene Plissees und wilde Bilder. Du hast dich links positioniert…… Mag Zufall sein….
Spannend, welche Blüten deine Serie jetzt schon in meinem Kopf treibt. Sie lädt ein zur Interpretation.
Liebe Grüße
Conny