30 Jahre und ein wenig weise

Da war ich mal wieder: In dem Landstrich, in dem ich mehr als zwei Jahrzehnte gelebt und gearbeitet habe und in dem meine Kinder groß werden durften: Weserbergland, Hessisch Oldendorf, Rohden, (Wer mehr darüber lesen möchte, findet vieles dazu hier )
Ich war lange nicht dort. Und auch dafür gibt es Gründe, die man mit feinem Gespür unter dem oben genannten Link wenigstens erahnen kann.
Nun aber wurde es endlich Zeit. Ein Verein feierte ein rundes – 30 jähriges – Jubiläum und bat mich dabei zu sein. Kaum zu glauben, aber vor 30 Jahren war unter anderem ich es, der den Verein gründete. Nicht aus Spaß… – ( das kann sich jeder denken, der mich näher kennt). Wir waren damals alles andere als „Vereinsmeier“. Unser Antrieb war eher Ignoranz der Verwaltung und die Hilflosigkeit der Politik, Und wir waren fest entschlossen (und entsprechend mit einer Riesenportion Ahnungslosigkeit versehen), dieses malerische Waldbad vor der Schließung zu retten. Schlimm sah dies aus. Die Technik verwahrlost, Gebäude und Räumlichkeit dem Verfall preisgegeben. Gut 2,5 Jahrzehnte nach der Eröffnung 1966 mehr oder weniger sich selbst überlassen.


Also haben wir einfach mal gemacht. Blauäugig, ein wenig naiv. Aber immer mit Begeisterung: Erst im Bad angepackt. Und nach einigen Jahren des Kennenlernens dann einen Verein gegründet, der seit 1998 das Bad betreibt und führt. Wir wurden zu Experten in Sachen Wasseraufbereitung und auch im Betrieb des Kiosks. Wir haben große und kleine Reparaturen durchgeführt und mit Veranstaltungen Geld für den Betrieb generiert.
In den letzten Jahren ist dort viel passiert. Aus den „Revoluzzern“ vom Anfang sind „kluge Betreiber geworden (offensichtlich ist man mit 30 etwas weiser). Und GROSSARTIGES ist in gemeinsamer Arbeit mit der Stadt und der Politik umgesetzt worden: Solartechnik, Wärmepumpe und Beckenabdeckung sorgen für einen großen Schritt in die Zukunft und das „Kappen“ großer Kosten (verursacht durch fossile Brennstoffe). In unseren Zeiten so schlechter Nachrichten, eine echte Erfolgsstory, die zeigt, dass Transformation auch was Tolles sein kann.
Mich hat das Wiedersehen mit dem Bad und die Wieder-Begegnung mit den Menschen, die dort in gelebter (und wahrscheinlich bis heute nicht immer einfacher) Gemeinschaft, am Erhalt des Bades mitwirken. Ihr seid wunderbar! Ich danke euch sehr und trage euch in meinem Herzen.

Wenn euch also der Weg in das Weserbergland führt, stattet dieser Perle einen Besuch ab. Und lasst in jedem Fall einen Gruß von mir da!




In jeder Saisonvorbereitung in den frühen 2000er Jahren kürten wir einen Waldbadsong. Dieser hier war auch dabei (Keine kommerzielle Empfehlung. Nur sentimentale Erinnerung)
Am Ende möchte ich folgenden Menschen besonders für ihr Begleitung, ihre Wärme, ihre Liebe und ihren Einsatz für das Bad und die Menschen danken:
Kathrin, Gerhard, Vera, Herbert.
Und dir Christian: Du machst das toll – wie ich finde!
Und natürlich ALLEN ANDEREN, die ich hier nicht einzeln namentlich nenne. Ohne euch würde es das Bad nicht (mehr) geben. Und ohne das Bad fehlte ein Stück Heimat.
ach sieht das schön aus – wie cool, dass ihr das gemacht habt! damit habt ihr sicher wahnsinnig vielen menschen zu wunderbaren erinnerungen verholfen… und dieses lied.. so gemocht und so lange nicht mehr gehört!
Vielen lieben Dank – Ja, vermutlich ist es so, wie du sagst. … Und am Ende auch ein schönes Schwimmbad erhalten und dafür gesorgt, dass dort Familien einen Anlaufpunkt im Sommer haben
Lieber Werner,
schon vor Wochen habe ich diesen Post gelesen und mich mit dir gefreut. Über die Erinnerungen, die Früchte und die Anerkennung eures Engagements. So schön!
Liebe Grüße
Conny
Ja, Conny …. Da schwingt so vieles mit. Ein halbes Leben, so viele Menschen.
Danke für deine wirklich lieben Worte. Sie gehen mir nahe.
Ich denke an dich
Werner